Gegen Grippe impfen

Das RKI empfiehlt die Grippe-Schutzimpfung für folgende Personen:

- alle Personen ab 60 Jahre

- Schwangere ab dem 13. Schwangerschaftswoche (bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens auch schon früher),

- Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten wie z.B. Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder HIV),

- Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen sowie

- Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen (siehe oben) gefährden können.

Aufgrund erhöhtes berufliches Risiko sollten geimpft werden:

- Personen mit erhöhter Gefährdung (z.B. medizinisches Personal in Praxen, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und -diensten),

- Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr (z.B. Verkaufspersonal, Bus- oder Taxifahrer, Paketdienst-Mitarbeiter u.v.a.),

- Personen, die eine mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute oder versorgte Risikopersonen sind (Friseure, Kosmetiker oder Berufe mit sonstigen Dienstleistungen am Menschen).

Warum sollten Sie sich auch jetzt noch gegen Grippe impfen lassen?

Kaum eine medizinische Maßnahme ist so effektiv gegen Tod und Krankheit wie die Grippe-Impfung und hat dabei so wenige und wenig relevante unerwünschte Wirkungen. Mit der Grippe-Impfung werden die schweren Verläufe (40% der erkrankten 60-79 Jährigen mussten ins Krankenhaus, 2,73% verstarben an Grippe im Jahr 2018/2019; bei den >80 Jährigen waren es gem. RKI gar 64% und 4,43%) verhindert. Behandlungskapazitäten für die schweren COVID-19-Verläufe bleiben damit frei. Wer sich impft, schützt sich somit selbst vor einem schweren Verlauf und andere vor Engpässen bei der medizinischen Versorgung. Sie tun also zweimal Gutes!  

Darüber hinaus ist die Grippe nicht viel weniger gefährlich als COVID-19 (Corona). Gemäß einer spanischen Studie (ENE-COVID) starben 12,5% der >80 Jährigen Männer und 4,87% der an COVID-19-erkrankten Frauen. Damit ist die Sterblichkeit nur bei den Männern deutlich höher. Für die 60 bis 79-Jährigen sind die Zahlen sogar fast vergleichbar: Frauen 0,56%/ 2,15% bzw. Männer 1,59%/ 5,29% für die 60 bis 69 bzw. 70 bis 79-Jährigen zu 2,73% bei der Grippe im Jahr 2018/19.  

Grippe-Impfung gegen Herzinfarkt so wirksam wie Medikamente gegen Bluthochdruck, Cholesterin oder das Rauchen beenden

In einer Studie aus dem Jahr 2016 konnte gezeigt werden, dass die Impfung gegen Grippe ebenso viele Herzinfarkte vermeiden kann (15 bis 45%) wie die Raucherentwöhnung (32-43%), die Senkung des Cholesterins durch Medikamente (19-30%) oder die Senkung des Blutdrucks (17-25%). Die Botschaft an alle Raucher: Lassen Sie sich gegen Grippe impfen!

Wie lange dauert es, bis dass der Impfschutz da ist?

Es dauert etwa 10 bis 14 Tage, bis dass der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Üblicherweise beginnt die Grippewelle zur Jahreswende und hat ihren Höhepunkt im Februar. Die COVID-19-Geimpften der ersten Kategorie können also auch nachher, die noch zu Impfenden 14 Tage vor der geplanten COVID-19-Impfung geimpft werden. 

Wie effektiv ist die Grippe-Impfung?

Im letzten Jahr konnten etwa 2 von 3 Infektionen durch die Impfung verhindert werden. 

Neben der AHA-L-Regel ist damit die Grippe-Schutzimpfung die beste Möglichkeit, eine Erkrankung, die besonders häufig einen schweren Verlauf hat, zu verhindern.